Bezahlen

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Gesundheit ist für viele Menschen das wichtigste Gut überhaupt. Vergleichende Studien haben ergeben, dass die Schweiz über ein qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen verfügt. Die Qualität hat jedoch ihren Preis: Auch bei den Gesundheitskosten belegt die Schweiz einen Spitzenplatz. Die steigenden Ausgaben gehören deshalb bei Umfragen meist zu den dringlichsten Sorgen.

Operationen

Im Inselspital werden bereits seit dem Mittelalter kleinere Operationen durchgeführt, doch erst im Verlauf des 19. Jahrhunderts lernen die Chirurgen, zahlreiche Verletzungen und Erkrankungen durch Eingriffe erfolgreich zu behandeln. Heute gehören viele Operationen zur Routine, sind jedoch aus nachvollziehbaren Gründen kostenintensiv: Mehrere Fachleute sind daran beteiligt. Dazu kommen die komplexe Medizintechnik und auch das notwendige Verbrauchsmaterial. Inzwischen werden zur Kostensenkung gewisse Eingriffe nur noch ambulant vorgenommen.

Apparate

Heute sind komplexe, medizinische Geräte für die Diagnose und Therapie unverzichtbar. Sie halten jedoch erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Einzug in den Krankenhausalltag. Die Anschaffung der Geräte ist einerseits teuer, andererseits vereinfachen sie Eingriffe und verkürzen so den Aufenthalt.

Material

In der Frühen Neuzeit kaufen die meisten Ärzte und Chirurgen ihre Instrumente selbst und verwenden sie während ihrer gesamten Karriere. Heute ist die moderne Medizin allerdings sehr materialintensiv: Instrumente, Verbandsmaterial, Masken und Bekleidung werden häufig nur einmal verwendet oder müssen regelmässig ersetzt werden. Einwegmaterial wird seit den 1960er-Jahren eingesetzt, und zwar aus hygienischen Gründen und um Kosten zu senken.

Löhne

2021 kündigt das Inselspital die Abschaffung der Boni an. Neu erfolgt die Vergütung der Kaderärzteschaft nur durch fixe Lohnbestandteile. Die Insel will damit Fehlanreize beseitigen und Transparenz schaffen. Die Löhne und vor allem die Lohnunterschiede zwischen den verschiedenen Berufsgruppen im Gesundheitswesen führen immer wieder zu Diskussionen.

Finanzierung

2018 betragen die Schweizer Gesundheitskosten mehr als 80 000 Millionen Franken. An der Finanzierung des Inselspitals sind heute Krankenkassen, der Staat sowie die Patientinnen und Patienten beteiligt. Das System mit unterschiedlichen Akteuren hat sich erst im 20. Jahrhundert herausgebildet. Bis zur Französischen Revolution hat die Insel als selbständige Stiftung die unentgeltliche Krankenpflege durch den Erlös aus Gütern, Geld und Naturalien finanziert.